Singularis

Von unserem unbedingten Streben nach Einsamkeit • Nis-Momme Stockmann • Uraufführung
dt.2
Premiere 25. Mai 2024
Dauer 105 Minuten
04.02
Di
20:00-21:45 Uhr
27.02
Do
20:00-21:45 Uhr
Der 1981 auf Föhr geborene Nis-Momme Stockmann schreibt Theaterstücke und Romane. Seine Stoffe sind oft stark gesellschaftskritische Kommentare mit fantastischen Elementen. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedrich-Hebbel-, dem ZDFAspekte-Preis und dem Preis der deutschen Wirtschaft. Sein 800 Seiten starker Debutroman »Der Fuchs« war 2016 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Er ist Gründungsmitglied des PEN Berlin. Beachten Sie bitte: In dieser Produktion kommen Stroboskopeffekte zum Einsatz.
Ava und Emmi warten darauf, dass das Leben anfängt. Ava, bereits im zehnten Wartesemester fürs Psychologiestudium, jobbt in einem Massagesalon und Emmi ist Künstlerin… ohne Publikum. Nach fünf Jahren mit leerem Konto und hirnzersetzender Feierei erkennen sie: So kann es nicht weitergehen. Just, als sie diesen Entschluss fassen, schlägt ein Blitz ein und die seltsamen Ereignisse häufen sich. Erst tauchen Zitronen auf, dann Post-its und dann öffnen sich auch noch Portale in die Vergangenheit im Badezimmer. Doch während Emmi diesen Portalen skeptisch begegnet, lässt sich Ava immer tiefer in den Strudel der Zeit hineinziehen.
Nis-Momme Stockmann schreibt für das Deutsche Theater Göttingen eine temporeiche Zeitreisegeschichte voller Witz, in der sich die düsteren Abgründe ganzer Welten und Zeiten auftun.

Singularis. Von unserem unbedingten Streben nach Einsamkeit

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Pressestimmen

»Von der Decke zucken unter Donnergrollen grelle Lichtblitze. Videosequenzen, eingespielte Geräusche, Musik und Stimmen spiegeln parallele Zeitdimensionen. All dies zieht die Zuschauenden mit hinein in eine Zeitschleife, in der man das Hier und Jetzt vergisst. Das ist große Theater-Kunst! [...] Die vom Publikum mit viel Applaus bedachte Aufführung ›Singularis‹ wirft viele Fragen auf. Die Handlung fragt nach der eigenen Identität, dem Wesen der Zeit und schließlich gar dem Sinn des Lebens. Genau das ist die Stärke dieser Inszenierung. Dieses Stück wirkt nachhaltig: Es entschlüsselt und entfaltet sich im Bewusstsein des Zuschauers oder der Zuschauerin erst vollständig nach dem Schlussapplaus.«
Udo Hinz, Göttinger Tageblatt 27.5.2024

»Stockmann nimmt die Wortgewalt seines formulierungszauberisch elaborierten Jargons zurück, verzichtet auf die in Bewusstseinstiefen der Figuren hinabsteigenden Monologe, setzt auf flotte Ping-Pong-Dialoge stilisierter Alltagssprache und wirft die großen Fragen weniger poetisierend auf, sondern notiert mit wütender Direktheit, warum er ein Stück zur Neuorientierung von Lebenseinstellungen geschrieben hat [...]. Schnizer hat sehr unterhaltsam das Beste aus diesem [...] Aufruf zum Aufbruch gemacht.«
Jens Fischer, Die deutsche Bühne 27.5.2024

»›Leben ist, was passiert, während wir auf andere Dinge warten‹ – dieses Zitat wird John Lennon zugeschrieben. Was passiert, wenn man in diesem Warten erstarrt, darüber hat Nis-Momme Stockmann eine subtile Komödie geschrieben. Dominique Schnizer hat sie mit viel Sinn für Düsternis in Göttingen uraufgeführt. [...] Den ganzen Abend über stark: Stella Maria Köb als zunächst scheinbar leichtlebige, tatsächlich aber tragisch verstrickte Möchtegern-Künstlerin Emmi, deren schwerer Drogenkonsum nur oberflächlich dem Vergnügen dient.«
Simon Gottwald, Nachtkritik 27.5.2024

»Trotz der düsteren Prognose der Handlung gelingt es dem vornehmlich jungen Ensemble, Spritzigkeit und Humor in der fast 2-stündigen Aufführung einzuflechten und dem Publikum mit Leichtigkeit zu vermitteln. Sehr eingängig und kurzweilig werden wir auf die turbulente Reise von Ava mitgenommen, bei der sich nicht nur das Bühnenbild in rasanter Weise dreht und wechselt, sondern auch gedanklich werden Räume geöffnet, die zu einem versöhnlichen Umgang mit der Unordnung unserer Welt einlädt.«
Ingrid Rosine Floerke, Scharfer Blick 27.5.2024

»Über das Theater ist schon fast alles gesagt worden, aber das hier sicher noch nie. ›Beim Theater‹, empfiehlt Emmi ihrer Freundin Ava, ›wie beim Analverkehr gilt: Wenn du entspannt bleibst, ist es angenehmer.‹ Ein typischer Satz von Nis-Momme Stockmann. [...] Liest man sein neuestes Stück „Singularis“, das er als Auftragsarbeit für das Deutsche Theater in Göttingen geschrieben hat, entsteht vor dem inneren Auge eine Sitcom, über weite Strecken jedenfalls. Die Uraufführung, die Dominique Schnizer auf der Studiobühne des Göttinger Theaters inszeniert hat, gerät dafür erstaunlich düster.«
Joachim F. Tornau, Theater der Zeit 28.5.2024

»Nach der verstörenden Inszenierung von Dominique Schnizer zeigte sich das Publikum in der Mehrheit begeistert: Es gab langen Premierenapplaus mit Bravos.«
Ute Lawrenz, Hessische/Niedersächsische Allgemeine 29.5.2024

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