Theater einBLICK

11.03.2025

Die Erinnerung ist das Persönlichste, was es gibt – »Nach dem Leben (After Life)«

Ingrid Rosine Floerke hat für den hauseigenen Kritiker*innenclub des Deutschen Theaters Göttingen, der »Scharfe Blick«, die Produktion »Nach dem Leben (After Life)« besucht.
Nach dem Leben (After Life)
Zum Stück

Mein Besuch der Vorstellung »Nach dem Leben (After Life)« ist ein ganz besonderer Tag für mich gewesen. Mich hat diese Inszenierung von Ulrike Arnold durch eine Zeit des Abschiednehmens begleitet.

Eingestellt hatte mich auf einen sehr traurigen, philosophisch anspruchsvollen Abend. Was aber passierte war, dass ich im Verlauf des Abends eine angenehme, entspannte Ruhe empfunden habe. Das Thema um die Frage, welche Erinnerung man mit in den Tod bzw. darüber hinaus mitnehmen könnte und wie unterschiedlich mit ihnen umgegangen wird, wird auf eine wunderbar leichte, zarte, fast spielerische Weise umgesetzt.

Das Publikum erfährt lauter persönliche Geschichten und die damit verbundenen, zum Teil verwobenen Erinnerungen. Die damit wiederum verbundene Frage, welche der Erinnerungen man nach einem langen und erfüllten Leben für immer bewahren möchte, ist nicht für jeden einfach zu beantworten.

Darüber hinaus bleibt jede Begegnung, jede Erfahrung, auch wenn sie gleichzeitig und zusammen erlebt wird, bei jedem anders in Erinnerung. Somit ist die Erinnerung das Persönlichste, was es gibt für uns Menschen. Diese wertvolle Erkenntnis nehme ich von dem Abend mit. Und ebenso eine ganz besondere Erinnerung an einen ganz besonderen Abend.