Kenny Garrett ist sicher einer der bedeutendsten und vielseitigsten Saxophonisten seiner Generation. Wenn er spielt, ist der Jazz am Leben, als spannungsreiche, vitale Kunstform unserer Zeit, voller melodischer und rhythmischer Dynamik und Raffinesse. Von Haus aus in seinem Spiel unbändig-expressiv und voller Einfallsreichtum, sucht Garrett als Bandleader wie als Sideman – er spielte etwa viele Jahre in der Band von Miles Davis – voller Neugierde und Einführungsvermögen nach immer neuen Herausforderungen. Zwölf Mal bereits gewann er die Leserwahl von »DownBeat« als bester Alt- saxophonist.
Garretts jüngstes Projekt ist »Sounds from the Ancestors«, das die Wurzeln der schwarzen Musik erforscht.
»Bei dem Konzept«, erklärt Garrett, »ging es ursprünglich darum, einige der musikalischen Klänge zu übernehmen, an die ich mich als Kind erinnerte – Klänge, die den Geist heben, von Leuten wie John Coltrane
›A Love Supreme‹, Aretha Franklin ›Amazing Grace‹, Marvin Gaye ›What’s Going On‹ und der spirituellen Seite der Kirche. Als ich anfing, über sie nachzudenken, wurde mir klar, dass es der Geist meiner Vorfahren war.« Sein Fazit: »Es ist äußerst wichtig, die ursprünglichen Wurzeln der Klänge anzuerkennen, die wir der Ästhetik westlicher Musik einverleibt haben.«
Hochformat © Hollis King
Querformat © Frank Schemmann