norway. today

Igor Bauersima
dt.2
Premiere 15. Januar 2020
Dauer 70 Minuten
Ab 15+ Jahren
Dramaturgie
Sonja Bachmann

... Die beiden entdecken, dass eine ähnliche Leere in ihren Leben ist, die den Gedanken an Selbstmord so verlockend erscheinen lässt. Und da sie sich sympathisch sind, beschließen sie, gemeinsam in den Tod zu gehen. August schlägt vor, sich von einer Klippe zu stürzen, und so treffen sich die beiden im norwegischen Winter am vereisten Rand einer Steilküste, hoch über einem Fjord. Nur ein Schritt trennt sie vom ersehnten Tod, doch wider Erwarten fällt es schwer diesen zu gehen.
Und August will die letzten Stunden in einem Video dokumentieren und damit die Deutungshoheit über den Selbstmord behalten. Die laufende Kamera aber zwingt beide in eine neue Rolle: Um nicht als Opfer ihrer Lebensumstände zu wirken, um den Suizid als positive Entscheidung darzustellen, müssen Julie und August die Szenen aktiv gestalten.

Igor Bauersima,
1964 in Prag geboren, ist Autor, Regisseur, Architekt und Bühnenbildner. Als Regisseur und Bühnenbildner gehörte er zu den ersten Theaterleuten, die mit der Wirkung von Film und Video auf der Bühne experimentierten. Schon früh erkannte er das Potenzial des Internets für die Künste und thematisierte den Einfluss der Digitalisierung auf das Leben. Seine Stücke wurden in 20 Sprachen übersetzt und weltweit nachgespielt.

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Pressestimmen

Denken ist out. Denken kann man, wenn man Zeit hat. »Dem Regisseur Ben Daniel Jöhnk und den Schauspieler*innen gelingt eine wunderbare, rasante und immer wieder auch skurrile Balance zwischen schweren und leichten, angstvollen und lustigen, entspannten und angespannten Gesprächen und intimen Momenten … Ahrendt und Enders agieren beide sehr authentisch, man hat nicht das Gefühl, Schauspieler*innen, sondern wirklich Julie und August stehen vor einem.«
Lillian Sophie Jöster, Scharfer Blick/Kritikerclub 19.1.2020

Annäherung am Abgrund »Ahrendt und Enders entwickeln einen wunderbaren Flow. Unsentimental, zuweilen sehr vergnüglich, mit Leichtigkeit und dabei berührend spielen sie die unsichere Annäherung, das zarte Ausmalen einer Liebesnacht, einen handfesten Streit oder den Versuch, den anderen über den Abgrund zu stoßen. Das Publikum feierte die Premiere mit begeistertem Applaus.«
Christiane Böhm, Göttinger Tageblatt 17.1.2020

Kein bisschen lebensmüde für den schönen Tod »Schwungvoll rollen Leandra Enders und Marius Ahrendt in ihren Stühlen über die Spielfläche der DT – 2 Bühne. Ihr Reisegepäck für ›norway. today‹ steht an der Seite bereit, und dann fliegen in Igor Bauersimas Schauspiel die Federn wie schmusige Schneeflocken … Auf der Bühne herrscht Jetztzeit, ganz unmittelbar direkt, spontan und situativ entfaltet sich hier eine Begegnung, die in dieser vermeintlich so berechenbaren Selbstmordstrategie nicht vorgesehen war. Auch darüber sind die beiden Gestalten irgendwann ins Staunen und ins Träumen gekommen, die jetzt mit dem Satz ›Ich will hier weg‹ an der Bruchkante verharren, als ob von ihnen ein happy end erwartet wird. Wie das aussehen könnte, lässt die Inszenierung offen. So glücklich wie Julie und August jetzt gerade waren könnten sie nun umso lieber springen, um dieses Gefühl zu behalten.« <br /> https://www.kulturbuero-goettingen.de/rezensionen/8801-kein-bisschen-lebensmuede-fuer-den-schoenen-tod
Tina Fibiger, Kulturbüro Göttingen 19.1.2020

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