Das Stück, genial inszeniert von Carlotte Huys und Tara Weiß handelt von der griechischen Mythologie der Halbzwillingsbrüder Kastor und Pollux. Kastor ist sterblich und Pollux unsterblich. Die Geschichte springt gekonnt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Bühnenbild, Requisiten, Musik und Einbeziehung des Publikums sind sehr gelungen und beeindruckend. In der Mythologie stirbt Kastor und Pollux bittet seinen Vater Zeus, ihn auch sterblich werden zu lassen, damit er mit seinem Bruder im Tod vereint ist. In der Inszenierung werden unterschiedliche Lösungen angeboten, wobei der Fokus auf der Bedeutung von zwischenmenschlichen Beziehungen liegt. Hierin liegt eine ganz starke Kraft. Es wird in einer großen Intensität die Wichtigkeit von Nähe, Zuneigung, Körperkontakt, Spaß und Freude dargestellt. Man nimmt den jugendlichen Darsteller*innen in jedem Moment ihre emotionale Präsenz auf der Bühne ab. Das Stück überrascht, berührt, macht nachdenklich und bringt einen auch zum Lachen. Ein rundum gelungenes Meisterstück, bei dem besonders die schauspielerischen Leistungen der Darsteller*innen herausragend sind! Zum Schluß berechtigt tosender Applaus und standing ovations. Ich finde dieses Stück preisverdächtig.